Teilprojekt Die Protektive Funktion von Bildung für gesundes Altern

Fragestellung und Gegenstand der Forschung

 

Im Teilprojekt zur "protektiven Funktion von Bildung für gesundes Altern" des Marsilius-Kolleg-Projekts "Perspectives of Aging" soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie Individuen in formellen und informellen Lernkontexten (einschl. Lernen in der Erwerbsarbeit) die Kompetenz entwickeln können, gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alter vorzubeugen bzw. vorhandene Beeinträchtigungen zu kompensieren, um langfristig ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Hierbei wird auf die im Marsilius-Kolleg grundlegende Theorieannahme des Konzepts der kognitiven Reserve Bezug genommen.

 

Zu den Wechselwirkungen von Bildung und Gesundheit im Alter wird eine Metaanalyse durchgeführt. Hier soll insbesondere auf (internationale) Längsschnittstudien Bezug genommen werden.

 

Des Weiteren wird eine qualitative Analyse des Vorhandenen ILSE-Datensatzes vorgenommen. Angaben zum Lernverhalten sollen, unter Einbeziehung bildungsbiographischer Verläufe, qualitativ analysiert werden. Die qualitative Auswertung des Interviews soll somit die quantitativen Aufgaben über formelle Bildungsabschlüsse ergänzen und infolgedessen einen umfassenden Überblick über Bildungs-gewohnheiten, sowohl im formellen als auch im informellen Lernkontext, liefern. Die Kategorieausbildung der Auswertung soll sich an dem anerkannten Kategoriesystem des "Adult Education Survey" (AES) anlehnen.

 

Forschungsverlauf

 

In einem ersten Abschnitt soll eine Metaanalyse zu den Wechselwirkungen von Bildung und Gesundheit im Alter durchgeführt werden. Hier soll insbesondere auf (internationale) Längsschnittstudien Bezug genommen werden.

In einem zweiten Arbeitsschritt soll eine qualitative Analyse des vorhandenen ILSE-Datensatzes vorgenommen werden.

In einem dritten Arbeitsschritt soll eine quantitative Analyse der ILSE-Daten vorgenommen werden. Dabei soll konkret untersucht werden, welche Lerngelegenheiten im Lebensverlauf im Zusammenhang mit Risikofaktoren (voralternden Arbeitsbedingungen, chronischen Erkrankungen, Lebenskrisen u. ä.) genutzt werden und welche Effekte die Kompetenzentwicklung hinsichtlich der Prävention oder Kompensation von gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alter erzielt. Es ist geplant, mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells Wirkungsweisen von Bildung im Alternsprozess zu identifizieren.

Aufbauend auf den Erkenntnissen aus der Metaanalyse früherer Längsschnittstudien und der Analyse der ILSE-Daten soll ein empirisch gesichertes theoretisches Konzept zur Kompetenzentwicklung i. S. lebenslangen Lernens, entwickelt werden. Es soll u. a. Bezug auf das Resilienz-Konzept - o. S. der Bewältigungsstrategien bzgl. belastender Situationen - genommen werden.

Bislang wurden folgende projektrelevante Vorarbeiten durchgeführt:

Es wurden ein theoretisches Analysemodell zur Erfassung von Bildungsprozessen im Lebenslauf entwickelt und sekundäranalytische Auswertungen der ILSE-Daten zu den Messzeitpunkten 1 (1993-1996) und 2 (1997-2000) der Jahrgangskohorte 1950-52 vorgenommen. Des Weiteren wurden sekundäranalytisch alterskorrelierte Faktoren der Bildungsbeteiligung auf der Grundlage eines Datensatzes aus dem Projekt "Weiterbildung und gesellschaftlicher Wandel" geprüft.

 

Forschungsteam:

Leitung: Prof. Dr. Carola Iller & Prof. Dr. Christiane Schiersmann

Mitarbeiterin: Jana Wienberg

Projektlaufzeit:

Beginn: 1. Juni 2009; Ende: 31. Mai 2012

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 23.05.2018
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