Laufende Projekte

Das Marsilius-Kolleg fördert derzeit vier Forschungsgruppen, die zu disziplinübergreifenden Themen arbeiten. Alle Projektanträge wurden in einem streng wissenschaftsgeleiteten Verfahren unter Einschluss externer Gutachten geprüft und auf der Grundlage einer Empfehlung des Auswahlausschusses vom Rektorat bewilligt.

 

Projekt „Frühe Kindheit im Wandel“

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, frühe Kindheit in der heutigen Zeit genauer zu betrachten. Dabei sollen die Auswirkungen struktureller gesellschaftlicher Veränderungen in Berufswelt, der Organisation von Familien und Kinderbetreuung auf die Lebens- und Beziehungsgestaltung wie den Umgang von Eltern und pädagogischen Fachkräften mit Kindern untersucht werden. Im Rahmen einer Pilotstudie mit randomisiertem Kontrollgruppendesign wird die Wirksamkeit eines präventiven Interventions- und Beratungsprogramms überprüft, das darauf abzielt, Reflexionsprozesse bei Eltern zu intensivieren und damit ihre Entscheidungs- und Handlungssicherheit zu stärken. Aktuelle Veränderungen werden historisch vor dem Hintergrund der Geschichte von Kindheit und Erziehung in beiden deutschen Staaten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eingeordnet und familiäre wie gesellschaftliche Konzepte früher Kindheit sowie daraus resultierende Handlungspraktiken in ihrer Relevanz für die heutige Gesellschaft beleuchtet.

Das Marsilius-Projekt umfasst vier Teilprojekte:

Die Projekthomepage bietet ausführliche Informationen zum Thema „Frühe Kindheit im Wandel“ und zum Projektverlauf.


Projekt „Verkörperung als Paradigma einer evolutionären Kulturanthropologie“

Die Fortschritte der evolutionären Anthropologie, der Entwicklungspsychologie und der Neurowissenschaften stellen eine Herausforderung für unser Menschenbild und für die Begründung der Sonderstellung des Menschen dar. Die meisten bestehenden Konzepte basieren entweder auf einer konzeptionellen Spaltung zwischen Natur und Kultur (Dualismus) oder auf einer reduktionistischen Engführung naturwissenschaftlicher Forschungsansätze. Das Konzept der „Verkörperung“ (Embodiment) bietet einen Ansatz zur Überwindung dualistischer und reduktionistischer Anthropologien. Es geht davon aus, dass die spezifische Befähigung des Menschen zur symbolischen Intersubjektivität und Reflexivität (Sprache, Selbstbewusstsein, Rationalität, Kunst) in seiner Leiblichkeit und Zwischenleiblichkeit verankert ist. Im neuen Marsilius-Projekt soll die Interaktion von biologischer, anthropologischer und kultureller Evolution an exemplarischen Schnittstellen erforscht werden. Dabei werden insbesondere die Übergänge zwischen Leben und Miterleben als Voraussetzung für die Evolution sozialer Systeme analysiert. Die Entwicklung einer verkörperten, nicht-dualistischen Anthropologie hat unmittelbare Konsequenzen für die Wahrnehmung ethischer Problemfelder.

Das Marsilius-Projekt umfasst vier Teilprojekte:
•    Menschwerdung: Evolutionäre, soziale und kognitive Grundlagen der Kulturentwicklung
•    Die paulinische Anthropologie der verkörperten Intersubjektivität
•    Arbeitsgruppe Organismus
•    Interdisziplinäre Anthropologie und Bioethik
Die Projekthomepage bietet ausführliche Informationen zum Thema „Verkörperung als Paradigma einer evolutionären Kulturanthropologie“ und zum Projektverlauf.

Projektlaufzeit: 2013 bis 2017

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 27.07.2018
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