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Historisches Teilprojekt

Kleinkindbetreuung zwischen 1960 und 1990

TP4 Bild
Bundesarchiv Bild-Nr. 183-S99403 Bild aus dem Jahr 1950

Außerhäusliche Betreuung ja oder nein? Soll ich mein Kind in fremde Hände geben und wenn ja, ab wann? Jede Elterngeneration stellt sich diese Frage immer wieder aufs Neue. Bildungs- und familienhistorische Arbeiten haben sich dem Thema längst angenommen. Sie fokussieren aber insbesondere die immer wieder diskutierte Erwerbstätigkeit von Müttern. Die frühe Kindheit findet in der geschichtswissenschaftlichen Forschung hingegen kaum Beachtung. Welche Bedürfnisse, Vorstellungen und Ansprüche hatten Eltern früher in Bezug auf die Betreuung des eigenen Kleinkindes? Aus welchen Gründen entschieden Familien sich für eine außerhäusliche Betreuung des Kindes? Und welche Rolle spielte die eigene Erziehung bei dieser Entscheidung?

Diesen Fragen geht das historische Teilprojekt nach. Ziel ist es, ausgehend vom Rhein-Neckar-Raum das Verständnis von früher Kindheit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges  zu untersuchen. Hierfür wird zum einen die Kleinkindbetreuung im Hinblick auf personelle und institutionelle Gegebenheiten analysiert. Es soll nachvollzogen werden, welche gesellschaftlichen Bedingungen von früher Kindheit vorherrschten, welche Rollen Klein(st)kinder in der Gesellschaft einnehmen sollten und wie sich der Betreuungsalltag von Kindern in Betreuungseinrichtungen gestaltete. Zum anderen werden im Rahmen des Marsilius-Projekts in interdisziplinärer Zusammenarbeit Teilnehmerinnen und Teilnehmer für generationenübergreifende, lebensgeschichtliche Interviews in der Region gefunden. Untersucht werden die Beweggründe von Eltern, ihr Kind außerhäuslich betreuen zu lassen, sowie die Erwartungen, die Eltern gegenüber dem Betreuungspersonal hegten.

 

ZeitzeugInnen-Archiv zum Thema „Kleinkindbetreuung im Wandel“

Bislang haben wir in Zusammenarbeit mit Historikerinnen und Historikern, die an der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte tätig sind, über 70 Oral History-Interviews mit Tagesmüttern, Erzieherinnen, Eltern und Großeltern rund um das Thema „Kleinkindbetreuung im Wandel“ geführt. Die Gespräche werden nach Abschluss der Projekte dem Universitätsarchiv Heidelberg übergeben und stehen für wissenschaftliche Zwecke zu einer Zweitnutzung zur Verfügung. Derzeit arbeiten wir an der Vorbereitung des ZeitzeugInnen-Archivs, das neben den Audiodateien auch Hintergrundinformationen zu den Interviewpersonen, inhaltliche Zusammenfassungen der Gespräche sowie (Teil-)Transkripte enthalten wird. Alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden dabei selbstverständlich eingehalten und alle Angaben anonymisiert.

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 23.03.2020
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