Prof. Dr. Stefanie Gänger
Forschungsgebiete:
Meine Forschungsschwerpunkte liegen in der neueren Welt- und Globalgeschichte, in der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte und in der Medizin- und Umweltgeschichte des langen 19. Jahrhunderts, meist mit einem regionalen Schwerpunkt auf dem südamerikanischen Andenraum und der atlantischen Welt. Meine Monographien und Aufsätze untersuchen eine Vielfalt von Themen, die von der Theorie der Welt- und Globalgeschichte bis hin zur Geschichte kreolischer antiquarischer Gelehrsamkeit, des Medikamentenhandels oder moderner Umweltängste reichen.
Lebenslauf
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Seit April 2019: Professorin für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg [Elternzeit August 2020–März 2021]
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Seit Januar 2019: Ko-Direktorin der Forschungsstelle des Balzan-Preises Rethinking Global History von Prof. Dr. Jürgen Osterhammel
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2013–2019: Juniorprofessorin für iberische und lateinamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln; Historisches Institut / Global South Studies Center [Elternzeit August 2016–Februar 2017]
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2011–2013: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Konstanz; Forschungsstelle des Leibniz-Preises „Globale Prozesse“, Arbeitsbereich Neuere und neueste Geschichte (Prof. Dr. Jürgen Osterhammel)
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2011: DAAD-geförderte Postdoktorandin an der Freien Universität Berlin; Lateinamerika-Institut
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2007–2011: Promotion an der Universität Cambridge; Arbeitsbereich World History, Betreuung durch Dr. Gabriela Ramos [No Corrections]
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2006–2007: MPhil Historical Studies an der Universität Cambridge; [71|First with Distinction]
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2003–2006: B.A. Europäische Kulturgeschichte an den Universitäten Augsburg und Sevilla [Abschluss 1,06]
Arbeitsvorhaben
System Fieber: Zur Wirkung von Malaria, Covid-19 und anderen Fieberkrankheiten
Wir möchten gemeinsam aus biologischer, physikalischer und medizinhistorischer Sicht über das Phänomen „Fieber“ nachdenken – eine evolutionär früh entwickelte Systemreaktion des Körpers vor allem auf Infektionskrankheiten. Das Projekt befasst sich mit historischen wie gegenwärtigen Erklärungsansätzen, Präventions- und Heilmethoden für „Fieber“ sowie mit gesellschaftlichen Reaktionen, insbesondere auf epidemisch auftretende „Fieberkrankheiten“. Im Vordergrund dieses Projekts steht die Erforschung von Malaria beziehungsweise, historisch betrachtet, „Wechselfiebern“ – eine historische Erkrankung, die retrospektive meist als Form von Malaria diagnostiziert wird. Die Gruppe betrachtet aber auch andere maßgeblich mit Fieber assoziierte Infektionskrankheiten wie COVID-19, die vom Virus SARS-CoV-2 erzeugt wird.
Ausgewählte Publikationen:
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2020 A Singular Remedy. Cinchona Across the Atlantic World, 1751–1820 (Cambridge University Press, Science in History).
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2016 In their Own Hands: Domestic Medicine and ‘the Cure of all Kinds of Tertian and Quartan Fevers’ in Late-Colonial Lima, Colonial Latin American Review 25, 4, 492–511.
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2015 World Trade in Medicinal Plants from Spanish America, 1717–1815, Medical History 59, 1, 44-62.
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2019 Cinchona Harvest, Deforestation and Extinction in the Quito and Santa Fé Audiencias, 1752–1811, Environmental History 24, 4 (2019), 673-679.
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2017 Circulation. Reflections on Circularity, Entity and Liquidity in the Language of Global History, Journal of Global History 12, 3, 303–318.
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2020 [mit Jürgen Osterhammel] Denkpause für Globalgeschichte, Merkur Nr. 855 [24.7.2020]
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2014 Relics of the Past. The Collecting and Study of pre-Columbian Antiquities in Peru and Chile, 1837–1911 (Oxford University Press, Oxford Studies in the History of Archaeology).
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2019 [Mit Michael Bollig] Commodifying the ‘Wild’. Anxiety, Ecology, and Authenticity in the Late Modern Period, Environmental History 24, 4 (2019), 665-735.
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2013 [Mit Su Lin Lewis] A World of Ideas: New Pathways in Global Intellectual History, c. 1880–1930, Modern Intellectual History 10, 2.
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2014 Mikrogeschichten des Globalen. Chinarinde, der Andenraum und die Welt während der „globalen Sattelzeit“ (1770–1830), in: Boris Barth/ Stefanie Gänger/ Niels P. Petersson (Hgg.), Globalgeschichten. Bestandsaufnahme und Perspektiven (Campus Verlag, Globalgeschichte), 19–40.