Bereichsbild

 

​​Schmidt

Institut für Europäische Kunstgeschichte 

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 

Kontakt:

p.schmidt@zegk.uni-heidelberg.de


 

Prof. Dr. Peter Schmidt

Fellow-Klasse 2015-16

 

Forschungsgebiete:

das Bild im Mittelalter, Text-Bild-Systeme, Mediengeschichte des Bildes im Mittelalters, Anfänge des gedruckten Bildes, Buchillustration, Porträt


 

Curriculum Vitae

  • 1983-1989: Magisterstudium der an der Kunstgeschichte, Deutschen Philologie des
  • Mittelalters und Neueren Deutsche Literaturwissenschaft, Universität Bamberg
  • 1989: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters, Universität Bamberg
  • 1990: Vertretung der Assistentenstelle am Lehrstuhl für deutsche Philologie des Mittelalters, Universität Bamberg
  • 1990-1995:Promotionsstudium Kunstgeschichte an der Universität Bamberg und an der Technischen Universität Berlin, Promotion 1995
  • 1998-2005: Wissenschaftlicher Assistent (C 1) am Kunstgeschichtlichen Institut der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Kunstgeschichte)
  • 2008: Habilitation an der Universität Frankfurt am Main, Verleihung der Venia legendi für die gesamte Kunstgeschichte
  • 2008-2009: Gastprofessur (Kunstgeschichte des Mittelalters) an der Humboldt-Universität Berlin
  • 2009-2014: Wissenschaftlicher Angestellter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Geschäftsführer der Kommission für deutsche Literatur des Mittelalters
  • 2014-heute: W3-Professor für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Mittelalter, Universität Heidelberg



Arbeitsvorhaben

Kompositionalität von Bedeutung in Bild und Text aus informatischer, linguistischer und kunsthistorischer Perspektive

 

Ziel des Arbeitsvorhabens ist die Untersuchung der unterschiedlichen Realisierung bedeutungstragender Einheiten in Bild und Text aus der Sichtweise der jeweils auf Text (Computerlinguistik), Bild (Bildverarbeitung), und Funktion und Bedeutung von Bildern (Kunstgeschichte) fokussierten Disziplinen.

Ausgehend vom Exempel illustrierter Inkunabeln von kunsthistorischem Interesse soll die Frage nach der Versprachlichung bzw. Verbildlichung komplexer Konzepte gestellt werden. Die technischen Einzeldisziplinen der Bildverarbeitung und Computerlinguistik bieten jeweils Ansätze zur automatischen Erkennung einzelner Bildobjekte oder zur automatischen Annotierung von Bildern mit Stichworten.

Eine besondere Herausforderung ist die Annotierung und Erkennung komplexer Szenen. Gerade das Material aus der Zeit des frühen Buchdrucks bietet hier günstige Voraussetzungen, um neue Herangehensweisen zu erproben, da die neuen medialen Bedingungen u.a. eine Tendenz zu narrativer Effizienz und formelhaften Verdichtung der Bilder nach sich zogen. Geht man davon aus, daß historische Text-Bild-Systeme in der Regel als Produkte von Übersetzungsprozessen aufgefaßt werden können, können die Methoden der Computerlinguistik und

des maschinellen Bilderkennens helfen, kompositionelle und narrative Strukturen solcher Systeme aus einer anderen Perspektive zu sehen, als es die Kunstgeschichte als Disziplin bisher getan hat.

 

Ausgewählte Publikationen:

  • Gedruckte Bilder in handgeschriebenen Büchern. Zum Gebrauch von Druckgraphik im 15. Jahrhundert (Diss. Berlin 1995). Köln / Weimar / Wien 2003 (pictura et poesis 16).

  • [Zusammen mit Peter Parshall, Rainer Schoch et al.]: Origins of European Printmaking: Fifteenth-Century Woodcuts and their Public, Washington, D.C. 2005. (Dt. Ausgabe unter dem Titel: Die Anfänge der europäischen Druckgraphik. Holzschnitte des 15. Jahrhunderts und ihr Gebrauch, Washington, D.C. 2005).

  • [Zusammen mit Ulrike Bodemann und Christine Stöllinger-Löser]: Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters [ab Bd. 4/2]. München 2009-2013 (Veröffentlichungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften).

  • [Zusammen mit Martin Büchsel:] Das Porträt vor der Erfindung des Porträts. Mainz 2002.

  • [Zusammen mit Martin Büchsel]: Realität und Projektion. Wirklichkeitsnahe Darstellung in Antike und Mittelalter. Berlin 2005.

  • Materialität, Medialität und Autorität des vervielfältigten Bildes: Siegel und andere Bildmedien des Mittelalters in ihren Wechselwirkungen. In: Die Bildlichkeit korporativer Siegel im Mittelalter. Hrsg. von Markus Späth. Köln / Weimar / Wien (sensus. Studien zur mittelalterlichen Kunst 1), S. 89-111 u. Abb. 1-10.

  • Von der Federzeichnung zum Flugblatt: Buchkunst und Graphik im Zeichen des Medienwandels 1430-1530. In: Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Bd. 4: Spätgotik und Renaissance. Hrsg. von Katharina Krause. München u.a. 2007, S. 376-407 und Taf. 117-129.

  • Beschriebene Bilder. Benutzernotizen als Zeugnisse frommer Bildpraxis im späten Mittelalter. In: Frömmigkeit im Mittelalter. Politisch-soziale Kontexte, visuelle Praxis, körperliche Ausdrucksformen. Hrsg. von Klaus Schreiner. München 2002, S. 347-384.

  • Wieso Holzschnitt? Dürer auf der Medien- und Rollensuche. In: Der frühe Dürer. Hrsg. von Daniel Hess und Thomas Eser. Katalog der Ausstellung Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, 2012. Nürnberg 2012, S. 146-159.

  • Historiographie und persönliche Aneignung von Geschichte: Die wiederentdeckte Künastsche Handschrift der Straßburger Chronik des Jakob Twinger von Königshofen. In: Schreiben und Lesen in der Stadt. Literaturbetrieb im spätmittelalterlichen Straßburg. Hrsg. von Stephen Mossman, Nigel Palmer und Felix Heinzer. Berlin 2012 (Kulturtopographie des alemannischen Raums 4), S. 337-377.

 

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 17.09.2015
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