Arbeitsvorhaben Prof. Dr. Thomas Maissen

Gewalt und Altruismus. Teilprojekt: Historischer Wandel um 1500

Gewalt und Altruismus

Allein ein interdisziplinäres Vorgehen erlaubt es, evolutionär an Arten und Gattungen, historisch in Gesellschaften und bei Akteuren, lebenszeitlich bei der Ausbildung von Individualität und Identität die folgenden Fragen zu untersuchen:

- Inwieweit handelt es sich bei Gewalt und Altruismus um Fähigkeiten von Lebewesen, wo bestehen ggf. markante Unterschiede zwischen Menschen und anderen Arten?

- Welchen Nutzen bringen diese Fähigkeiten?

- Wie haben sich Gewalt und Altruismus evolutionär bzw. historisch-kulturell verändert oder angepasst?

- Wie hat sich ihre gesellschaftliche Bewertung in verschiedenen Zeiten und Kulturen verändert?

- Welche Lernprozesse vermitteln Gewalt und Altruismus dem Individuum im Rahmen der Persönlichkeitsbildung?

- Wie lassen sich solche Prozesse (therapeutisch) beeinflussen?

 

Das historische Teilprojekt untersucht die Delegitimierung eigenmächtiger adliger Gewalt im Humanismus um 1500 als Teil der Ausbildung eines staatlichen Gewaltmonopols. Die rhetorische Umdeutung von Begriffen wie „Ehre“ und „Tugend“ sollte einerseits eine neue gesellschaftliche Elite hervorbringen, die in Bildung und der Bereitschaft zu

Altruismus gründete, andererseits entwertete sie die Gewaltkompetenz des Adels, um ihn der disziplinierenden Macht des Staates unterzuordnen.

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 23.05.2018
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