Ausschreibung Sommerschule 2009

 

Interdisziplinäre Sommerschule

Gesund altern - individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen

Heidelberg, 30.08. - 11.09.2009

 

Das Marsilius-Kolleg veranstaltet im Rahmen des Marsilius-Projekts "Perspectives of Ageing in the Process of Social and Cultural Change" vom 30.08. bis zum 11.09.09 in Heidelberg eine interdisziplinäre Sommerschule zum Thema "Gesund altern - individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen" für interessierte Nachwuchswissenschaftler/innen und Doktoranden/innen an deutschen und ausländischen Hochschulen, die sich in ihren Projekten mit dem Thema Altern beschäftigen. Das Marsiliuskolleg ist eine im Zuge der Exzellenzinitiative neu gegründete Einrichtung der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die der disziplinübergreifenden Grundlagenforschung dient. Es fördert insbesondere den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftskulturen an der Universität Heidelberg, den Lebens-, Natur-, Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften, und den mit ihr verbundenen außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

 

Sommerschule 2009 - inhaltliche Schwerpunkte:

 

Durch den demographischen Wandel sind Anforderungen und Erwartungen an das Altern tiefgreifenden Veränderungen unterworfen. Insbesondere "junge Alte" nehmen Altern weniger als schicksalhaften Prozess, denn als einen weiteren Lebensabschnitt wahr, der wie andere grundsätzlich gestaltungsfähig ist. Gleichzeitig wachsen die gesellschaftlichen Anforderungen an das Alter, wie aktuelle Debatten etwa zur Rente mit 67 zeigen. Höhere individuelle Erwartungen an das eigene Alter und gestiegene gesellschaftliche Anforderungen an die Älteren widersprechen sich jedoch nicht notwendig, sondern können sich sogar sinnvoll ergänzen. Aktuelle epidemiologische Studien zeigen, dass ein aktiver Lebensstil gesundheitlichen und kognitiven Veränderungen im Alter entgegenwirken und diese verzögern kann. Insbesondere der kognitiven Reserve wird in diesem Zusammenhang eine entscheidende Funktion zugesprochen. Tatsächlich variiert das Auftreten von kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen im Alter enorm. Soziale Verhältnisse wie Familie, Bildung, Arbeit oder gesellschaftliche Zuschreibungen spielen hierbei ebenso eine Rolle wie das eigene Verhalten (z. B. Sportaktivität, Risikoverhalten) und genetische Faktoren.
Die Sommerschule widmet sich in einem interdisziplinären Austausch der Frage, inwiefern Beeinträchtigungen im Alter - wie etwa kognitive Einschränkungen oder kardiovaskuläre Erkrankungen - auf genetisches Schicksal, Risikoverhalten oder Arbeits- und Lebensverhältnisse zurückzuführen sind. Sie beschäftigt sich mit der Analyse des Zusammenspiels verschiedener Bestimmungsfaktoren aus gerontologischer, medizinischer, neurobiologischer, ökonomischer, psychologischer, linguistischer, bildungswissenschaftlicher und soziologischer Sicht. Erklärtes Ziel der Sommerschule ist es, eine konzeptionelle Verbindung von verschiedenen Wissenschaftskulturen herzustellen und den interdisziplinären Dialog zu fördern.
Wissenschaftler/innen aus verschiedenen Disziplinen, Politiker/innen und Unternehmensvertreter/innen stellen im Rahmen der Sommerschule ihre Erkenntnisse vor und diskutieren diese gemeinsam mit den Teilnehmern. Die Teilnehmer der Sommerschule erarbeiten sich in zwei Wochen nicht nur einen Überblick über den Forschungsstand der Alternsforschung, sondern erhalten auch im Rahmen von Methodenworkshops eine differenzierte Einführung in verschiedene Forschungsmethoden und gewinnen im letzten Teil der Sommerschule Eindrücke zu praktischen Präventions- und Interventionsmethoden.
Zu Beginn der Sommerschule werden die Teilnehmer/innen die Gelegenheit bekommen, ihre eigenen Forschungsprojekte in Form von Posterpräsentationen vorzustellen. Ziel soll es hierbei sein, das eigene Projekt mit der thematischen Ausrichtung der Sommerschule in Bezug zu setzen. Die Poster sollen den interdisziplinären Dialog erleichtern und Möglichkeiten zum Networking unter den Nachwuchswissenschaftler/innen fördern.
Des Weiteren enthält das Programm der Sommerschule zahlreiche interaktive Elemente sowie zwei Workshoptage. Ein Methodenworkshop hat zum Ziel, methodische Konzepte unterschiedlicher Disziplinen praktisch und anschaulich zu vermitteln. Hierfür konnten Vertreter/innen aus den Bereichen der linguistischen Analyse, der Hermeneutik und dem Neuroimaging gewonnen werden. Im Rahmen einer Filmexkursion soll eine empirisch-kreative Annäherung an das Thema "Gesellschaftliche Altersbilder" erfolgen. Weitere interaktive Elemente werden in Form einer intensiven Auseinandersetzung mit Age-diversity-Konzepten und Methoden der Organisationsentwicklung im Dialog mit Unternehmensvertreter/innen angeboten.

 

Voraussetzungen für die Teilnahme an der Sommerschule:

 

Die interdisziplinäre Sommerschule richtet sich an interessierte Nachwuchswissen-schaftler/innen und Doktoranden/innen an deutschen und ausländischen Hochschulen, die sich in ihren Projekten mit dem Thema Altern beschäftigen.
Voraussetzung sind gute Deutsch- und Englischkenntnisse. Erwünscht sind Bewerbungen aus allen Fachrichtungen. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerschule bekommen eine Teilnahmebescheinigung von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

 

  • Zeitraum: vom 30.08. bis zum 11.09.09 inkl. An- und Abreisetag
  • Ort: Die Sommerschule findet im Internationalen Wissenschaftsforum in Heidelberg statt. (http://www.iwh.uni-hd.de)
  • Kosten: Die Kosten für Übernachtung, Verpflegung und Rahmenprogramm werden vom Marsilius-Kolleg getragen. Reisekosten (inkl. Visa) werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst getragen.
  • Bewerbung: Bitte richten Sie ihre Bewerbung per Post oder E-Mail an die untenstehende Kontaktadresse. Einzureichende Unterlagen: Anschreiben, tabellarischer Lebenslauf, kurze Skizze des eigenen Projekts (max. 2 Seiten), ggf. Referenzen. Die Bewerbungsfrist endet am 15.06.2009. Sie werden nach Ablauf der Bewerbungsfrist per E-Mail benachrichtigt.

 

Bewerbung bitte an:

 

  • Prof. Dr. med. Johannes Schröder
  • Prof. Dr. rer. pol. Markus Pohlmann
    • Marsilius-Kolleg
    • Universität Heidelberg
    • Hauptstraße 232
  • 69117 Heidelberg

 

Organisation und Kontakt:

 

  • Dipl.-Psych. Heidrun Lamparter
  • Dipl.-Soz. Hristina Markova
    • Sektion Gerontopsychiatrie
    • Voßstraße 4
    • 69115 Heidelberg
    • Tel. 06221/567012
    • E-Mail: sommerschule@mk.uni-heidelberg.de
Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 23.05.2018