Wintersemester 2015

 

Wintersemester 2015/16

I. Interdisziplinäres Kolloquium

Das interdisziplinäre Kolloquium findet als Blockveranstaltung in Absprache mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Studierende, die im Kolloquium vortragen wollen, können sich über das Anmeldungsformular online vormerken lassen. Sie sollten alle anderen erforderlichen Leistungen für das Marsilius-Zertifikat bereits erbracht haben (siehe Satzung). Die Veranstaltungstermine werden in Absprache mit den Referierenden festgelegt.

 

II. Brückenveranstaltungen

 

Robotik am Menschen - Prothetik und Orthetik aus technischer, medizinscher, historischer und ethischer Perspektive

Prof. Dr. Katja Mombaur (Informatik / Robotik)

PD Dr. Philipp Osten (Geschichte und Ethik der Medizin)

PD Dr. Sebastian Wolf (Medizin / Orthopädie)

Prof. Dr. Gregor Etzelmüller (Theologie)

Dr. Nadja Primc (Geschichte und Ethik der Medizin)

Alexander Schubert (Informatik / Robotik)

Blockseminar

20.11.2015, 14 - 20 Uhr  
08.01.2016, 14 - 19 Uhr     t.b.a.  
17.2.2016, 14 - 19 Uhr     t.b.a.  
18.2.2016, 14 - 19 Uhr     t.b.a.  

Ort: 20.11.2015: Orthopädie Schlierbach; restliche Termine: tba

Das Zusammenwirken von Physiologie, Orthopädie, Robotik, Regelungstechnik und Materialwissenschaft hat in den letzten Jahren einen rasanten Entwicklungsschub im Bereich der Prothetik und Orthetik ausgelöst. Das Seminar ermöglicht einen Blick auf die aktuelle Forschung im technischen und medizinischen Bereich und zeigt die Möglichkeiten der Anwendbarkeit in der heutigen Medizin. Geschichte, Ethik und Theologie erweitern den Reflektionsraum.
Ziel der Prothetik ist es, Patienten als Ersatz von fehlenden Körperteilen eine individuelle multifunktionale prothetische Versorgung zu bieten, die es ihnen ermöglicht, alltägliche Bewegungen natürlich und ungehindert auszuführen. Spezielle Prothesen, z.B. für bestimmte Sportarten, erlauben den Athleten inzwischen ein derartig hohes Leistungsniveau, dass ihnen teilweise ein Vorteil gegenüber Athleten ohne Prothesen unterstellt wird. Orthesen und Exoskelette hingegen ersetzen keine Gliedmaßen, sondern dienen existierenden Körperteilen Stütze oder Bewegungsantrieb. Ihr Einsatzbereich reicht von der lokalen Bewegungsunterstützung einzelner Gelenke bis zum Enhancement der Kräfte gesunder Menschen und zur Ganggenerierung bei Querschnittsgelähmten.       
Vor 100 Jahren, im Ersten Weltkrieg, füllten Hunderte von Prothesen-Modellen die Ausstellungssäle populärer Kriegsausstellungen. Aus historischer Sicht werden technische, medizinische und soziale Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf Patienten analysiert. In der Philosophie bestimmt die Enhancement-Debatte die Diskussion über Chancen und Risiken der Robotik. Aus ethischer Sicht wäre zu fragen, inwiefern Prothetik und Orthetik auch die Person als Ganzes betreffen und als Eingriff in die Persönlichkeit verstanden werden müssen. Diese Frage stellt sich insbesondere, wenn man Körper und Persönlichkeit nicht dualistisch trennt, sondern das menschliche Leben als prinzipiell verkörpertes versteht, so dass alle körperlichen Prozesse stets in einem Wirkungszusammenhang mit psychischen Prozessen stehen.

Verhalten messen und verstehen: Grundlagen der Verhaltensforschung bei Mensch und Tier

Diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Bitte melden Sie sich nicht mehr an.

Dr. Vanessa Schmitt (Biologie)

PD Dr. Miriam Schneider (Neurowissenschaft)

Dr. Sabrina Bechtel (Psychologie)

Dr. Babett Voigt (Psychologie)

Blockseminar

Vorbereitungstermin: 10.11.2015, 18 Uhr

Beginn: 29.02.2016
Ende: 07.03.2016

Ort: tba

Der interdisziplinäre Kurs wird zusammen von Wissenschaftlerinnen aus der Psychologie und Biologie angeboten, um Studierenden die Grundlagen und Techniken der Verhaltensforschung aus der Perspektive der Entwicklungspsychologie, Neurowissenschaft und Verhaltensbiologie näher zu bringen. Was genau ist Verhalten? Welche Methoden werden angewandt, um das Verhalten von Lebewesen zu beschreiben und auszuwerten? Welche Forschungsfragen werden mithilfe von Verhaltensanalysen beantwortet? Welche Voraussetzungen müssen für einen geeigneten Versuchsaufbau beachtet werden (z.B. Laborbedingungen)? Neben der theoretischen Einführung in die Verhaltensforschung, werden praktische Übungen durchgeführt, die Einblicke in die verschiedenen Fachbereiche geben. Zu den Themen Sozialverhalten und Kognition werden die Studierenden vergleichende Verhaltensanalysen von Kindern, Labornagern und Zootieren durchführen. Hierzu werden Videoaufnahmen von Kinderstudien aus der Entwicklungspsychologie und von Rattenstudien aus der Neurobiologie ausgewertet. Im Zoo werden entsprechende Verhaltensstudien an den dort lebenden Tieren durchgeführt (z.B. Spielverhalten, Werkzeuggebrauch, Kurzzeitgedächtnis). Die Studierenden sollen hierbei die zuvor erlernten Methoden anwenden und Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Forschungsbereiche kennenlernen.

Es arbeiten je 3-4 Studierende in einer Kleingruppe zusammen an einem vorgegebenen Themengebiet. Nach 1-wöchiger Kursdauer finden am darauffolgenden Montag Abschlusspräsentationen der Studierenden zu ihrem jeweiligen Thema statt. Durch eine Vorbesprechung zu Beginn des WS, haben auch fachfremde Studierende genügend Zeit, sich auf die Thematik vorzubereiten.

Urteilen lernen II

Diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Bitte melden Sie sich nicht mehr an.

Prof. Dr. Silke Hertel (Erziehungswissenschaft)

Prof. Dr. Gerhard Dannecker (Rechtswissenschaft)

Prof. Dr. Ingrid Schoberth (Evangelische Theologie)

Termine: 14 tägig, Mo. 16.15 - 19.45 Uhr

Ort: Ökumenisches Institut, Plankengasse 1-3

Im zweiten Seminar „Urteilen lernen II“ wird der Diskurs über interdisziplinäre Fragestellungen zu Kriterien der Urteilsbildung fortgesetzt.

Unter Einbezug von Professionsvertretern der Erziehungswissenschaft, der Rechtswissenschaft und der evangelischen Religionspädagogik wird nach dem Urteilen lernen gefragt und es werden konkrete Wege erarbeitet, wie eine Befähigung zu Urteilskompetenz in vielfältigen Bildungsprozessen ermöglicht werden kann. An konkreten Fällen (Sterbehilfe, politischer Widerstand etc.) soll Urteilen lernen erprobt werden und es sollen die Kriterien entwickelt werden, wie Urteile sich formen können. Eine Sensibilisierung für Aspekte moralischer Intuition wird geleistet, und diese werden auch in den Diskurs eingebracht: Welche Leitlinien und Orientierungen nehme ich als Lernender und Lehrender in Anspruch? Von woher kommen mir Kriterien des Urteilens zu. Gibt es moralische, juristische und pädagogische Orientierungen, die mein Urteilen bestimmen oder zumindest beeinflussen? Einen Schwerpunkt bildet in diesem Zusammenhang der Fachdiskurs, der in der je besonderen Perspektive, ob juristisch, theologisch oder bildungswissenschaftlich, kritisch kommentierend aufgenommen werden soll. Zudem werden die Studierenden zur kritischen Selbstreflexion eingeladen, d.h. es wird empfohlen, während des Seminars zur Unterstützung der Selbstreflexion ein Tagebuch zu führen, um zum Abschluss der jeweiligen Seminare erinnernd in den Reflexionsprozess einzusteigen und zugleich, das Urteilen zu lernen, den Lernprozess genauer abzubilden und zu dokumentieren. Ziel ist es, mögliche individuelle Professionalisierungsprozesse sichtbar zu machen. Der Besuch der Veranstaltung „Urteilen lernen I“ ist sinnvoll, aber keine notwendige Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar.

Computing Art. Eine Summerschool zur digitalen Kunstgeschichte

Björn Ommer (Informatik)

Peter Bell (Kunstgeschichte)

Georg Schelbert (Kunstgeschichte)

Maria Effinger (UB Heidelberg)

Blockseminar

Beginn: 30.09.2015
Ende: 02.10.2015

Ort: Heidelberger Akademie für Wissenschaften und Heidelberg Collaboratory for Image Processing.

Mit der Summerschool (Blockseminar) möchten wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Informatik und Kunstgeschichte sowie weiteren bildwissenschaftlichen Fächern fördern.

Die Summerschool zur digitalen Kunstgeschichte wird daher von der digitalen Repräsentation des Kunstwerks ausgehen und Wege zu dessen visueller, ikonographischer und kontextueller Erschließung aufzeigen. Dabei geht es insbesondere um neue Möglichkeiten der Annotation und Bildanalyse. Bisher waren fast alle Schritte der digitalen Bilderschließung unterschiedlichen Experten vorbehalten: die inhaltliche Erschließung den wissenschaftlichen Hilfskräften so wie oft hochqualifiziertem kunsthistorischem Personal, während der Bau von Datenbanken lange IT-Spezialisten oder ambitionierten Autodidakten vorbehalten blieb. Nun kommen neue Erschließungsstrategien wie Crowd Sourcing, Machine Learning und Computer Vision hinzu. Dem Experten stehen somit Algorithmen/künstliche Intelligenz und Laien unterstützend zur Seite, durch die eine massenhafte Bildverarbeitung möglich wird. Außerdem bilden sich neue Kooperationen und Zwischenglieder zwischen den klassischen Fachbereichen. Das digitale Bild wird nicht nur beschrieben, sondern in seinen Partien und Inhalten analysiert und verglichen. Diese Prozesse müssen methodisch erarbeitet und kritisch begleitet werden.

In der Summerschool präsentieren ausgewiesene Experten die Facetten digitaler Bildwissenschaft.

Mehr Informationen

 

Bitte bewerben Sie sich bis 25.07. per E-Mail direkt bei Herrn Dr. Peter Bell

Unsicherheit in Physik, Ökonomik und Psychologie

Diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Bitte melden Sie sich nicht mehr an.

Prof. Dr. Christiane Schwieren (Wirtschaftswissenschaften)

Prof. Dr. Jörg Oechssler (Wirtschaftswissenschaften)

Prof. Dr. Andreas Voß (Psychologie)

Prof. Dr. Matthias Bartelmann (Physik)

Blockseminar

Die Vorbesprechung zum Seminar soll am 23.10.2015 um 14:00 stattfinden.

Das Seminar selbst ist als zweitägiges Blockseminar am 22.-23.01.2016 geplant.

Oft müssen Entscheidungen getroffen werden, denen unvollständige Informationen zugrunde liegen, sei es, weil vollständige Informationen nicht zu beschaffen sind, weil sie wegen ihres Umfangs oder wegen ihrer Komplexität nicht in der verfügbaren Zeit zu bewältigen wären oder weil sie prinzipiell nicht vollständig vorliegen können. In diesem Seminar soll aus ökonomischer, psychologischer und physikalischer Sicht
exemplarisch behandelt werden, wie Entscheidungen unter solchen Bedingungen gefällt werden können, welche Grenzen es an die gleichzeitige Verfügbarkeit von Informationen gibt und welche Gesetzmäßigkeiten gerade dann auftreten können, wenn die Anzahl der Wechselwirkungen unüberschaubar groß wird.

Folgende Themen sollen besprochen werden:

  • Stochastische Diffusionsmodelle für binäre Entscheidungen I: Methodische Grundlagen (Voß)
  • Stochastische Diffusionsmodelle für binäre Entscheidungen II: Warum entscheiden älter Menschen langsamer als jüngere? (Voß)
  • Stochastische Diffusionsmodelle für binäre Entscheidungen III: Cognitive Speed als Grundlage der Intelligenz? (Voß)
  • Der ökonomische Ansatz zur Modellierung von Unsicherheit (Erwartungsnutzen-Theorie) (Oechssler)
  • (S,s) Modelle der Lagerhaltung (Oechssler)
  • Neuroökonomik I: Value-Based Decision Making - introduction (Schwieren)
  • Neuroökonomik II: Reinforcement Learning (Schwieren)
  • Neuroökonomik III: Integrating Benefits and Costs (Schwieren)
  • Physik der Finanzmärkte (Theis)
  • Quantenmechanik Unsicherheit (Bartelmann)
  • Phasenübergänge zweiter Art (Bartelmann)
  • Strukturbildung aus Fluktuationen (Bartelmann)

 

III. Disziplinäre Veranstaltungen für fachfremde Studierende

 

 

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 16.03.2018