Bereichsbild

Projekt Menschenbild und Menschenwürde

Im Jahr 2005 wurde das Interdisziplinäre Forum für Biomedizin und Kulturwissenschaften (IFBK) von Prof. Dr. Wilfried Härle (Theologie) und Prof. Dr. Claus Bartram (Medizin) gemeinsam mit etwa zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche an der Universität Heidelberg ins Leben gerufen, um gemeinsam am Projekt „Menschenbilder und Menschenwürde“ zu arbeiten. Zum Projekt gehören von Anfang an ein interdisziplinäres Wissenschaftskolleg, die thematische Arbeit in Arbeitsgruppen, gemeinsame Veranstaltungen, die Betreuung von Nachwuchswissenschaftlern sowie die inhaltliche Arbeit mit Schülerinnen und Schülern. Das IFBK wird von zwei geschäftsführenden Direktoren geleitet, zur Zeit sind dies Prof. Dr. Claus Bartram und Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs (beide Medizin). Der erweiterte Leitungskreis besteht derzeit aus 15 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ebenso vielen Fachbereichen, die regelmäßig im Plenum tagen. Für die verschiedenen Projekte werden jeweils dauerhafte oder zeitlich begrenzte Arbeitsgruppen gebildet. Die Geschäftsstelle befindet sich im Dekanat der Medizinischen Fakultät. Sie wird von drei wissenschaftlichen Mitarbeitern verwaltet. Die Teilprojekte „Menschenbild und Neurowissenschaften“, „Menschenwürde am Lebensanfang“ und „Menschenwürdig sterben“ sind Bestandteile des Marsilius-Kollegs.

Gruppenbild Menschenw

Das Projekt „Menschenbilder und Menschenwürde“ wurde initiiert, um den Dialog zwischen Kultur- und Naturwissenschaften über grundlegende und anwendungsbezogene Fragen zu dieser Thematik zu fördern. Die bisher weitgehend isoliert geführten Diskurse im Zusammenhang mit dem Thema Menschenwürde sollten miteinander verbunden werden. Dies geschah vor dem Hintergrund v.a. zweier Entwicklungen:

Zum einen stellen die Fortschritte der biomedizinischen Wissen-schaften vielfach das tradierte Menschenbild in Frage, indem sie dessen zentrale Momente – Personalität, Subjektivität, Freiheit – zunehmend auf biologische (genetische, neuronale u.a.) Prozesse zurückführen und zugleich das menschliche Leben besonders an seinen Grenzen für technische Eingriffe verfügbar machen.

Zum anderen sind der Sinn, die Reichweite und die Begründung der Menschen-würde in unserer Gesellschaft zunehmend strittig geworden. Insbesondere geht es um die Fragen, ob Menschenwürde allem menschlichen Leben zukomme, ob sie durch ein bestimmtes Verhalten oder ein Gesetz tatsächlich verletzt werde, und ob die Würde, das Lebensrecht und das Selbstbe-stimmungsrecht von Menschen gegeneinander abgewogen.

 

 

Teil-Projekt „Menschenbild und Neurowissenschaften“

Teil-Projekt „Menschenwürde am Lebensanfang“

Teil-Projekt „Menschenwürdig sterben“

 

 

 

Dr. Alexis von Poser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) im Marsilius-Projekt "Menschenbild und Menschenwürde".

 Band 9: Alexis von Poser, Thomas Fuchs und Jürg Wassmann (Hg.) Formen menschlicher Personalität

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 24.10.2014