Arbeitsvorhaben Prof. Dr. Markus Hilgert

Was stellt Wissen(schaft) dar? Materiale Wissensrepräsentationen als Markierungen wissen(schaft)skultureller Differenz

Das Projekt fragt nach dem komplexen Verhältnis zwischen materialen Wissensrepräsentationen (Artefakte und artefaktisch gespeicherte Codes) und den Wissens-, Wissenschafts- und ,Fachkulturen', die sie zunächst erzeugen und dann rezipieren.

Das auf umfangreichen Vorarbeiten aufbauende assyriologische Teilprojekt untersucht dabei, ob das ,mediale Format' der Liste in der epistemischen Praxis des antiken Zweistromlandes nicht den Status einer tatsächlich ubiquitären, wirkmächtigen ,kulturellen Form' einnimmt und in welchem Verhältnis die dieser Darstellungskonvention zugrundeliegenden Konzeptualisierungen des Wissens und der Wissenspraxis etwa zu rezenten Ansätzen der Wissens-, Erkenntnis- und Repräsentationstheorie stehen.

Das Teilprojekt soll in eine interdisziplinär arbeitende Forschergruppe eingebettet werden, in der nicht nur Geistes- und Sozialwissenschaftler, sondern gerade auch Natur-, Lebens- und Informationswissenschaftler auf historische Entwicklungen und fachkulturelle Differenzen in der Wissens(re)präsentation reflektieren. Im Sinne einer kritischen Epistemologie könnte so ein universitätsweites ,Gespräch' gerade auch über die nicht expliziten Konventionen der Darstellung von Wissen und die dadurch bedingte Wissensselektion angeregt werden.

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 20.11.2013
zum Seitenanfang/up