Arbeitsvorhaben Prof. Dr. Romuald Brunner

Hirnreifung und Pubertät - Entwicklungsneurobiologische Grundlagen und Konsequenzen für die sozial-emotionale Entwicklung in der Adoleszenz

Die Pubertätsphase ist begleitet von ausgeprägten Hirnreifungs- sowie Umbauprozessen und gilt als kritische Entwicklungsperiode für die Genese vorübergehender aber auch manifester Störungen im emotionalen Erleben und Verhalten. So erscheint insbesondere ein verbessertes Verständnis für die Entwicklung kognitiver Kontrollsysteme, die das emotionale Erleben und impulsives Verhalten regulieren, besonders wichtig. Eine mangelnde Kontrolle wird als Ausgangsort der häufig beobachtbaren Probleme in der emotionalen Regulation und Impulssteuerung von Jugendlichen angesehen. Ein vertieftes Verständnis für die Genese von Risikoverhaltensweisen wird jedoch nur erreichbar sein, wenn u.a. auch die sozialpsychologische und soziologischen Dimensionen des aktuellen sozialen Wandels in der Gesellschaft miterfasst werden. Auch die Konsequenzen für die Erziehung und Bildung von Jugendlichen müssen mit berücksichtigt werden.

Die bisherigen vielfältigen Untersuchungsergebnisse der eigenen Arbeitsgruppe zur normativen Hirnentwicklung und pathologischen Hirnentwicklung bei umschriebenen Krankheitsbilder (Persönlichkeitsstörungen mit selbstdestruktivem Verhalten, schizophrene Störungen), die in interdisziplinärer Weise (Abt. für Radiologie des DKFZ, Psychologisches Institut) durchgeführt wurden, sollen Ausgangspunkt für einen fächerübergreifenden Diskurs im Marsilius-Kolleg sein.

Seitenbearbeiter: Geschäftsstelle
Letzte Änderung: 20.11.2013
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